Gefühle & Grenzen in der Straßenbahn

Museumsnacht, Mai 2024 | In unserer Straßenbahn-Performance haben wir alltägliche Szenen des Fahrens künstlerisch auf die Bühne geholt. Wir wollten zeigen, was passiert, wenn Menschen auf engem Raum zusammentreffen – mit all den kleinen Gesten, Spannungen und Begegnungen, die das Straßenbahnfahren prägen.

Da gab es die Wartenden, die Nervösen, die Schlafenden, die sich zu viel Platz nahmen oder den anderen zu nah kamen. Wir spielten mit diesen Charakteren, überzeichneten sie, stellten sie nebeneinander und ließen sie in Bewegung aufeinander reagieren. So entstanden Momente voller Komik, Irritation und auch Wiedererkennung – weil jede:r diese Situationen aus dem Alltag kennt.

Durch Contact Improvisation entwickelten wir Begegnungen, die vom Versuch, sich durchzudrängen, bis hin zu spielerischen Gerangeln reichten. Bewegungen wie Anfahren, Bremsen oder das Schwanken der Bahn wurden zum Material, das wir gemeinsam erforschten. Am Ende löste sich die Enge in eine Art Feier auf: ein Kreistanz, gemeinsames Lachen, ein Zusammenrücken – fast wie ein kollektives Einschlafen nach einer langen Fahrt.

Unsere Straßenbahn-Performance untersucht das Spannungsfeld zwischen Fremdheit und Nähe, Regeln und Freiheit – und lädt dazu ein, das scheinbar Banale des Alltags mit neuen Augen zu sehen.